Wir (also Arno und Thomas) freuen uns  sehr, dass unsere neuesten Bücher „Siegmunds Rache“ und „Simsons Füchse“ dieses Mal im „Schöne Bücher“ Magazin vorgestellt werden. Und das gemeinsam mit den Büchern von mehr als 80 anderen unabhängigen Verlagen.

Jede Menge Lesetipps. Der Clou: Das Magazin, jetzt schon in dritter Ausgabe, gibt es kostenlos für euch. Ihr findet es in teilnehmenden Buchhandlungen, könnt es bei unseren Lesungen oder auf Messen mitnehmen. Der Verlag legt es Bestellungen direkt im Verlag bei. So lange der Vorrat reicht. Zudem findet ihr das „Schöne Bücher“-Magazin zum virtuellen Blättern auf der Schöne-Bücher-Seite (www.schoenebuecher.net). Gleich reinschauen also.

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Limburg

Münster – Osnabrück – Oldenburg – Recklinghausen – Essen – Aachen – Limburg … und all das nur wegen eines Buches. Ehrlich – ich bin gespannt, ob sich der Aufwand gelohnt hat. Kulinarisch war es, wieder einmal, ein Abtauchen in die Tiefen der deutschen Unküche, die sich mittlerweile auch die Provinz erobert hat. Burger, Pommes und diverse andere unappetitliche Kleinigkeiten dominieren den Markt..

Aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben,

Der Rückweg von unseren Aachener Freunden, einer der interessantesten Begegnungen dieser Reise, führte uns über Limburg. Die goldene Badewanne interessierte mich weniger als die Kapelle und das Gesamtarrangement der Bischofsresidenz. Modere Architektur ist, ähnlich wie moderne Musik, von jeher ein Zankapfel. Das fatale dabei ist, das nur die wenigsten, die sich öffentlich darüber streiten, wirklich Ahnung von der Sache haben.

Bischofsresidenz und Kapelle bilden optisch durchaus eine Einheit. Die verwendeten Materialien, Formen und Farben harmonieren miteinander. Die ersten Fragen kommen auf, wenn man die Wirkung von Architektur einbezieht. Eine bischöfliche Privatkapelle, abgeschirmt durch meterhohe Mauern?

Ich bin mit den Prinzipien einer solchen Architektur durchaus vertraut, denn sie bilden auch den Kern des traditionellen wie des modernen japanischen Bauens. Doch welchen Platz haben sie in der kirchlichen Architektur des 21. Jahrhunderts? Kamphaus ging auf die Welt zu, Tebbarz van Elst wollte sie ausschließen. Kirche muss jedoch mit offenen Armen auf die Menschen dieser Welt zugehen. demzufolge ist die eingemauerte Residenz eines Bischofs – so architektonisch interessant sie auch sein mag – verfehlt.

Dem derzeitigen Bischof kann an nur empfehlen: Reiß die Mauern nieder – selbst auf die Gefahr hin in der Architekturkritik der FAZ schlecht weg zu kommen. Meinen Segen hättest du, Georg Bätzig.

#mediathoughts #arnokerr #friedrichvoncoes ‚Limburg

Krimileser

Nein. ich möchte hier nicht auf die Leser meiner Romane eingehen, deren Beweggründe mich interessieren, denen ich aber in den letzten 18 Monaten nicht wirklich nahe kommen konnte. Mir geht es um etwas Grundsätzliches.

Ein meinem Elternhaus galt der Kriminalroman wenig. Das fiel unter Trivialliteratur, so etwas las man nicht. Interessanterweise durfte ich durchaus Karl May lesen, dem ich seit jungen Jahren skeptisch gegenüber stand. Ich glaubte ihm seine Abenteuer schlicht nicht. Vieles andere, was heute so bei Bastei-Lübbe erscheint, zog mich ebenfalls nie in den Bann. Irgendwann stieß ich dann auf George Simenon. Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Es folgten andere Sjöwall/Wahlöö, P D James, Dorothy L Sayers, Colin Dexter und sein Inspector Morse und natürlich Raymond Chandler. Von letzterem schätze ich übrigens auch die theoretischen Schriften zu unserem heutigen Thema. „Meine Theorie von Schreiben von Kriminalgeschichten unterstellt, dass das Geheimnis und die Lösung des Geheimnisses nur das sind, was ich die ‚Olive im Martini‘ nenne, und eine wirklich gute Kriminalgeschichte ist eine, die man selbst dann liest, wenn man weiß, dass jemand das letzte Kapitel aus dem Buch herausgerissen hat.“ Dem kann ich nur vorbehaltlos zustimmen – zumal die Lösung meiner Fälle meistens im vorletzten Kapitel erfolgt.

Begonnen hat das Ganze wohl im April 1841. In Graham’s Magazine erschien eine Geschichte des damals 32-jährigen Edgar Allan Poe. The Murders of the Rue Morgue. Damit fing alles an. Das Verbrechen stand auf einmal im Zentrum der Literatur. Natürlich gab es schon vorher Geschichten darum, noch nie stand jedoch die Aufklärung eines solchen im Zentrum der Handlung.  Irgendwo ist der Kriminalroman (und nicht der Thriller) Teil unserer Sehnsucht nach einer besseren Welt.

Brecht kam mit hunderten von Kriminalromanen aus den Exil zurück, von Henrik Ibsen wird erzählt, dass sich in seiner Bibliothek hinter den Klassikern zahlreiche zerlesene Krimis fanden, Konrad Adenauer ließ sich aus Kriminalromanen wohl jeden Abend von seiner persönlichen Sekretärin vorlesen. So manch ein Krimi vermag mehr von der Welt zu erzählen, als der eine oder andere dicke Roman. Zumindest hoffe ich das für meine.

„Simsons Füchse“, mein neuer Roman um Friedrich von Coes, hat sich heute auf elektronischem Weg zu unserem Drucker in der alten Stadt Jerusalem aufgemacht. Ich freue mich schon auf die ersten Exemplare, zum ersten Mal in Fadenheftung und mit Rundrücken. Sprich: richtig schöne Bücher.

An Thomas Mann

München - Siegestor

Verehrter Thomas Mann,
lieber Zauberer,

in diesen Tagen, schwankend zwischen abstumpfender Langeweile und hektischer Betriebsamkeit, greife ich immer wieder einmal zu Euren Romanen und Erzählungen. Es ist vor allem der Zauberberg, der es mir seit Jahrzehnten angetan hat und zu dessen wunderbar eingängigen Persönlichkeiten ich immer wieder zurückkehre.

Auch Gladius Dei, jene Novelle, der die Stadt München das so werbewirksam vermarktete Prädikat „München leuchtet“ entnahm, lässt einen Wahlmünchner wie mich nicht unberührt. Ich weiß natürlich, verehrter Zauberer, dass Ihr damit ein ironisches Bild auf den Kunstbetrieb im Allgemeinen, vor allem im München an der Schwelle zum 20. Jahrhundert entworfen habt. In der heutigen Zeit erinnert mich Euer Hieronymus nicht mehr so sehr an Girolamo Savonarola, mit dem er mehr als nur den Vornamen teilt, sondern eher an die vielen Bußprediger, die das Internet, vor allem auf Deutsch, bevölkern.

Darf ich Euch eine Anekdote aus dem Berlin der 1920er Jahre erzählen? Als Monty Jacobs das Feuilleton der Vossischen Zeitung übernahm, drehte er sich nach der ersten Besprechung mit seinen Redakteuren an der Türe noch einmal um und sagte: „Und noch eins, meine Herren! Hierzulande Ironie cursiv!“

Wir mögen eine Woche der Meinungsfreiheit haben, eine nicht geringe Zahl von Leuten billigt diese Freiheit nur noch denjenigen zu, die ihre, als politisch korrekt erkannte, eigene Meinung bestätigen. Unsere Volksvertreter hingegen scheinen eher Eure „Betrachtungen eines Unpolitischen“ im Bücherschrank zu haben. «Ich will nicht Politik. Ich will Sachlichkeit, Ordnung, Anstand… Ich bekenne mich tief überzeugt, … daß der vielverschriene deutsche ‚Obrigkeitsstaat‘ die dem deutschen Volk angemessene, zukömmliche und von ihm im Grunde gewollte Staatsform ist und bleibt…», schriebt Ihr. Ihr werdet verstehen, verehrter Zauberer, dass ich Euch da nicht folgen kann. So mancher Politiker der Jetztzeit hingegen schon.

Ich halte es da, ehrlich gesagt, eher mit Eurem Bruder Heinrich, von dem ich letzte Woche einige schöne antiquarische Werke erwarb: „Geist ist Tat, die für den Menschen geschieht; – und so sei der Politiker Geist, und der Geistige handle!“

In diesem Sinne
Ihr
Thomas Michael Glaw

#thomasmichaelglaw #montagsblog #mediathoughtsverlag #ThomasMann

#lbm2020

Ich fiebere der Leipziger Buchmesse entgegen und hoffe, dass sie trotz Coronavirus stattfinden kann. Eine kurzfristige Absage würde nicht nur immense Kosten mit sich bringen – für die der Veranstalter natürlich „nicht verantwortlich“ ist – mir würden auch die vielen Gespräche mit Lesern, Kolleg*innen aus der schreibenden Zunft und der Verlagsbranche fehlen. Wir halten auf alle Fälle der Versand unserer Standmaterialien so lange wie möglich zurück um wenigstens da gegebenenfalls ein wenig Geld zu sparen – auch wenn der Platz langsam knapp wird.

Finis Comedia Bene 4

Doch, es stimmt.
Bene 4 – Der Tod der Liebenden – ist fertig.
Also eigentlich war er schon schon letzten Sonntag fertig, aber wir haben die ganze Woche – neben unseren normalen Aufgaben – mit editieren und korrigieren verbracht.

Ein Buch fertig stellen ist ein wenig wie ein Kind gebären. Eigentlich glaubt man, es sei noch viel zu früh, und dann …

Ich überlasse das Urteil, wie immer, meinen Leserinnen und Lesern. Wirklich zufrieden werde ich nie sein – aber das ist nun einfach meine Macke.

Wir werden das Buch am 28. November in der Buchhandlung Hacker in München der Öffentlichkeit vorstellen, ab dem 12. November können interessierte Journalistinnen und Journalisten (presse@mediathoughts.net) und natürlich unsere werten Kolleginnen und Kollegen im Buchhandel (buchhandel@mediathoughts.net) ein eLEX bestelllen.

Wer den neuen Benedict in den guten, alten  Papierform kennenlernen möchte, kann das gerne gerne nach dem 25. November tun, denn vorher liefert unsere Druckerei nicht. Voranmeldungen für ein LEX unter den obigen eMail Adressen.