Münster – Osnabrück – Oldenburg – Recklinghausen – Essen – Aachen – Limburg … und all das nur wegen eines Buches. Ehrlich – ich bin gespannt, ob sich der Aufwand gelohnt hat. Kulinarisch war es, wieder einmal, ein Abtauchen in die Tiefen der deutschen Unküche, die sich mittlerweile auch die Provinz erobert hat. Burger, Pommes und diverse andere unappetitliche Kleinigkeiten dominieren den Markt..
Aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben,
Der Rückweg von unseren Aachener Freunden, einer der interessantesten Begegnungen dieser Reise, führte uns über Limburg. Die goldene Badewanne interessierte mich weniger als die Kapelle und das Gesamtarrangement der Bischofsresidenz. Modere Architektur ist, ähnlich wie moderne Musik, von jeher ein Zankapfel. Das fatale dabei ist, das nur die wenigsten, die sich öffentlich darüber streiten, wirklich Ahnung von der Sache haben.
Bischofsresidenz und Kapelle bilden optisch durchaus eine Einheit. Die verwendeten Materialien, Formen und Farben harmonieren miteinander. Die ersten Fragen kommen auf, wenn man die Wirkung von Architektur einbezieht. Eine bischöfliche Privatkapelle, abgeschirmt durch meterhohe Mauern?
Ich bin mit den Prinzipien einer solchen Architektur durchaus vertraut, denn sie bilden auch den Kern des traditionellen wie des modernen japanischen Bauens. Doch welchen Platz haben sie in der kirchlichen Architektur des 21. Jahrhunderts? Kamphaus ging auf die Welt zu, Tebbarz van Elst wollte sie ausschließen. Kirche muss jedoch mit offenen Armen auf die Menschen dieser Welt zugehen. demzufolge ist die eingemauerte Residenz eines Bischofs – so architektonisch interessant sie auch sein mag – verfehlt.
Dem derzeitigen Bischof kann an nur empfehlen: Reiß die Mauern nieder – selbst auf die Gefahr hin in der Architekturkritik der FAZ schlecht weg zu kommen. Meinen Segen hättest du, Georg Bätzig.
#mediathoughts #arnokerr #friedrichvoncoes ‚Limburg